Wie sich die Krankheit anfühlt? - "Als ob mein verdammtes Gehirn stirbt". / BSMStudio.

Kontrollverlust

Julianne Moore brilliert als Alzheimer-Patientin in „Still Alice“

Die Darstellung von charismatischen Frauenfiguren, denen das eigene Schicksal in die Quere kommt, ist Julianne Moores Spezialität. Bereits fünfmal war sie als Haupt- und Nebendarstellerin für den Oscar nominiert. Dieses Jahr hat sie ihn nun endlich bekommen: für die Hauptrolle in Richard Glatzers und Wash Westmoorelands „Still Alice“. Der Film erzählt auf beeindruckend vielschichtige und realistische Weise die Geschichte einer Frau, die an einer seltenen Form von vererbbarem Alzheimer erkrankt ist. Kontrollverlust weiterlesen

Thomes aktueller Roma ist tatsächlich ein "Gegenspiel" zu sein letzten Buch "Fliehkräfte". / Abbildung: Suhrkamp

Perspektivenwechsel

Stephan Thomes gelungener Roman „Gegenspiel“

In seinem dritten Roman erzählt Stephan Thome die Geschichte einer Frau zwischen der katholischen Strenge ihres Heimatlandes Portugal, der Unverbindlichkeit Berlins und der erdrückenden Enge der mitteldeutschen Provinz. Schilderte Thomes letztes Buch „Fliehkräfte“ die Geschichte des Philosophie-Professors Hartmut, so geht es in „Gegenspiel“ nun um den Werdegang seiner Frau Maria. Ein überzeugend realistischer Roman voller Sehnsüchte und Rückschläge. Perspektivenwechsel weiterlesen

Bilder einer Ausstellung

Luk Perceval inszeniert James Joyces „Exiles“ an den Münchner Kammerspielen

Oft gibt es gute Gründe dafür, dass selten gespielte Theaterstücke so selten gespielt werden. James Joyces einziger Dramentext „Exiles“ ist so ein Beispiel. Das Kammerspiel verhandelt auf recht moderne Weise die Liebe als erstarrte, nicht gelebte Sehnsucht. 1919 wurde der Drei-Akter an den Münchner Kammerspielen uraufgeführt. Unter Luk Percevals Regie ist das Stück nun dorthin zurückgekehrt. Die aktuelle Inszenierung zeigt, wie schwer es ist, einen künstlerischen Ausdruck für nicht gezeigte Gefühle zu finden.  Bilder einer Ausstellung weiterlesen

Wenigstens ein Lebenszeichen nach Wochen der Funkstille: Eleanor und Conor in Conors Bar / Foto: Prokino Filmverleih

Vom Sterben einer Liebe

Ned Besons Spielfilmdebüt „Das Verschwinden der Eleanor Rigby“

„All the lonely people / Where do they all come from?“ heißt es im Beatles-Lied „Eleanor Rigby“. Es geht darin um Einsamkeit und das Fehlen menschlicher Interaktion. Das stimmungsvolle Spielfilmdebüt des amerikanischen Regisseurs Ned Benson heißt „Das Verschwinden der Eleanor Rigby“ und hat mit diesem Lied nur entfernt zu tun. Bensons Protagonistin heißt Eleanor Rigby, weil ihr Vater den Nachnamen Rigby trägt und beide Eltern die Beatles mochten. Aber um schmerzhafte, unüberwindbare Einsamkeit geht es auch in dem Film. Vom Sterben einer Liebe weiterlesen

Manchmal ist auch ein echter Held: Simon Werdelis als Odysseus / Foto: Thoma Dashuber

Kampf gegen Klamauk und Verführung

Corinna von Rads „Die Irrfahrten des Odysseus“ im Jungen Resi in München

Klassiker für Kinder haben im Münchner Residenztheater Tradition. Nach den Inszenierungen von Kästners „Pünktchen und Anton“ und „Die Schneekönigin“ in den vergangenen Spielzeiten ist nun Homers „Odyssee“ als Familienstück auf der großen Bühne des Theaters zu sehen. Für Tiefgründigkeit sorgt in der Inszenierung vor allem der Hauptdarsteller Simon Werdelis. Kampf gegen Klamauk und Verführung weiterlesen

Manchmal ist man in "Situation Rooms" auch mit sich selbst konfrontiert. / Foto: Pigi Psimenou

Im Leben der Anderen

Rimini Protokolls Live-Videospiel „Situation Rooms“ beim Spielart Festival 2013

Bei Spielart zeigte sich Deutschlands wohl bekanntestes Performance-Kollektiv Rimini Protokoll das letzte Mal 2007. Dem bayrisch-brasilianischen Polizistenprojekt „Soko Sao Paolo“ von damals folgt jetzt ein realitätsnahes Multiplayer-Spiel mit Videobotschaften aus aller Welt. Im Leben der Anderen weiterlesen